Andere Familiensprachen Wenn Kinder, die in die Schule kommen, erleben, dass ihre LehrerInnen und Eltern in wichtigen Dingen wie mit einer Zunge sprechen, können sie in umfassender Geborgenheit gelassen lernen. Wird zu Hause anders gesprochen als in der Schule, leiden die Kinder womöglich unter einem Mangel an Eindeutigkeit, Verständlichkeit und Vertrauen. Das belastet ihr Wohlbefinden und ihr Lernen. Solchem Mangel soll in Bezug auf das Schreibenlernen mit den Vorlesetexten im Heft achtsam schreiben lernen begegnet werden. Die Vorlesetexte erklären den Kindern durch den Mund der Erwachsenen, wie sie nach und nach lernen können, die Buchstaben der Druckschrift, die in deutschen Schulen die erste Schrift ist, gut zu schreiben. Die Lehrerin liest es vielen Kindern vor, daheim bekommt das Kind allein dasselbe vorgelesen. Diese übereinstimmende Sprachregelung im zentralen Moment des Schreibenlernens erspart den Schreibanfängern hoffentlich manche Verwirrung. Nun beginnt aber das Lernen bei uns in der Schule Die meisten Kinder sprechen zu Hause DEUTSCH. Alle diese Kinder mit ihren verschiedenen Familiensprachen werden in
der deutschen Schule auf DEUTSCH alphabetisiert. Die Kinder, deren Familiensprache
nicht DEUTSCH ist, sind dabei ganz erheblich im Nachteil. Wie sie es erleben,
nicht richtig zu verstehen, was von ihnen verlangt wird, kann man sich
kaum vorstellen, wenn man selbst als Kind in der Schulsprache daheim war.
Die Unterrichtssprache in deutschen Schulen ist nun mal in der Regel DEUTSCH, auch wenn die Kinder daheim viele verschiedene Sprachen sprechen. Von Kindern, denen diese Unterrichtssprache fremd ist, wird selbstverständlich erwartet, dass sie möglichst bald DEUTSCH lernen. Ohne DEUTSCH können sie dem Unterricht nicht folgen und ihre Aufgaben nicht verstehen und bewältigen. Und ohne DEUTSCH können sie sich mit ihren Lehrern und LehrerInnen und den anderen Kindern in der Klasse nicht gut verständigen. Dieses Problem ist besonders einschneidend am Beginn der Schulzeit in der Phase der Alphabetisierung, wenn die Kinder lernen sollen, alle Druckbuchstaben genau zu schreiben und lesend eindeutig zu erkennen. Das Problem ist verschärft, wenn ein Kind und seine Familie aus einem Sprach- und Kulturraum stammen, in dessen Schriftsprache die Form der Buchstaben, ihre Anzahl und Kennzeichnung durch Sonderzeichen und die Schreib- und Leserichtung anders festgelegt sind als im DEUTSCHEN. Die Eltern müssten sich mit den Besonderheiten der deutschen Schriftsprache auskennen, um ihr Kind klärend unterstützen zu können. Für solche Klärung benutzen die Eltern am besten ihre eigene, die dem Kind vertraute Familiensprache. Noch mehr ist dem Kind geholfen, wenn die Eltern sich mit ihren Erklärungen direkt auf die Erklärungen und Anleitungen beziehen können, die das Kind in der Schule auf DEUTSCH bekommt. Es erlebt dann: Meine Eltern und meine Lehrerin sagen mir dasselbe, wenn auch in zwei verschiedenen Sprachen! So kann sich auch für Kinder anderer Muttersprache ein ihr Zuhause und die Schule umfassender Raum der Geborgenheit entwickeln, in dem sie unbefangen lernen können, was ihnen die deutsche Schule aufgibt. Bitte um Verständnis: Sponsoren dafür sind hochwillkommen! Zu den Übersetzungen gibt es immer auch einen Elternbrief in zwei Sprachen. Liebe Eltern! Downloads der deutschen Texte finden Sie im Menü jeweils unter
Bisherige Übersetzungen als Download: ARABISCH In Vorbereitung:
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