Druckschrift

Eine Schrift, in der jeder Buchstabe für sich steht, nennen wir Druckschrift.
Kindern begegnet in ihrer Umwelt Schrift vor allem als Druckschrift,
deren Großbuchstaben jeweils eine einfache Grundform haben,
die auch in allerlei Spielarten und Schmuckformen erkennbar ist.

Die Kinder ahmen von sich aus das Wesentliche dieser Buchstaben so nach,
dass man weiß, welcher Buchstabe gemeint ist, dass man sie also lesen kann.

Vielfach bauen sie Buchstaben aus Einzelteilen zusammen,

z.B. ein B aus einem Strich und zwei Bögen
oder ein A aus einem Dach und einem Querbalken.

So eignen sie sich die Großbuchstaben nach und nach selbstständig an.

Die Großbuchstaben haben so charakteristische Formen,
dass sie auch dann leicht voneinander zu unterscheiden sind,
wenn jemand sie mit unbeholfener Hand geschrieben hat.
Es gibt darum zunächst kaum Anlass, vorzuschreiben oder zu korrigieren,
wie diese Buchstaben von mutigen Schrifteroberern geschrieben werden sollen.

Kommen die Kleinbuchstaben dazu, wird die Sache kniffliger.
Es gibt dann für jedes Lautzeichen - jeden Buchstaben - zwei verschiedene Vertreter.
Und die kleinen Buchstaben haben nicht so klare, eindeutige Formen wie die großen:

b / d unterscheiden sich nicht so deutlich wie B / D,

h / n / r unterscheiden sich nicht so deutlich wie H / N / R .

Die einen kann man beide aus Strich und Knödel zusammenfügen,
die andern drei aus Strich und Bogen.

Da liegen Verwechslung und Verwirrung nahe, wenn etwas nur ein wenig verrutscht.

Es ist also wichtig, jeden Buchstaben auf seine besondere Weise zu schreiben,
damit er sich deutlich von allen anderen unterscheidet.
Für solche Genauigkeit brauchen die Schreibanfänger eine Anleitung.