DIE ERWACHSENEN
Wenn die Kinder einen Erwachsenen haben, der die Buchstaben liebt und sie schön und richtig schreiben kann, werden sie sich gerne von ihm in seine Kunst einweihen lassen und ihm nacheifern. Wenn dieser Erwachsene eine Frau ist, haben die Mädchen es dabei etwas leichter. Die meisten Erwachsenen haben Handschriften, die nicht so klar und geübt sind wie die der fünf Lehrerinnen. Und sie bedenken auch nicht, dass ihre Kinder, wenn sie schreiben lernen, nicht unbedingt einsehen, warum sie sorgsamer schreiben sollen als die Mama und nicht so cool, wie der Papa. Schreiben die Eltern aber kaum noch mit der Hand, sondern nur mit dem Computer oder fast gar nicht mehr, weil sie lieber telefonieren, könnte es ihnen sehr schwer fallen, ihren Kindern zu vermitteln, dass die ihre eigene Schrift sorgsam ausbilden müssen. Die Kinder werden bereitwilliger üben, wenn Elternhaus und Schule sich einig sind: Eine gute Schrift ist wichtig! Und wenn ein Kind aus der Schule Erfahrung, Wissen oder ein Können mitbringt, die den Eltern nicht geläufig sind, sollten die sich auch interessiert belehren oder anleiten lassen. Das nützt allen! Die meisten Erwachsenen wissen nicht, wie viel sorgsame Übung nötig ist, damit die Buchstaben zum sicher verfügbaren Besitz werden und die Hand sie schreibt, ohne den Kopf bemühen zu müssen. Das eigene Schreiben ist ihnen ja längst selbstverständlich geläufig. Sie wissen nicht, dass die Schreibgewohnheiten, die man am Anfang ausbildet, nicht leicht verändert werden können, wenn sie ungünstig sind. Ihre eigene Schrift hat sich ja im Laufe vieler Jahre stark verändert, ohne dass sie sich erinnern, sich darum bemüht zu haben. Sie wissen nicht, dass und warum man als Anfänger die Buchstaben in bestimmter Weise schreiben sollte, damit daraus die gut lesbare, flüssige und persönliche Handschrift eines Erwachsenen werden kann. Und sie wissen nicht, wie genau jeder einzelne Buchstabe am Anfang geschrieben werden muss, damit er sich später leicht mit anderen in einer Schreibschrift verbinden lässt.
|