LRS / Legasthenie
Eine meiner Studentinnen hielt in der
Vorweihnachtszeit eine Stunde in einer
Diagnose-Förder-Klasse. Jedes Kind
bekam einen kleinen, quadratischen Zettel.
An der Tafel stand: Ich wünsche mir ...
„Das schreib ab und dann dazu, was
du dir am allermeisten wünschst!“
Das waren dann Hunde, Katzen, Teddys,
Playstation, Fernseher ... |
....Ein
Wunschzettel
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Mikes Wunschzettel habe ich aufgehoben: ein Dokument seines Kampfes um
Selbstachtung und seiner nach mehr als zwei Jahren Schule immer noch nicht
ganz erloschenen Hoffnung.
Warum durfte Mike keine Sicherheit in klaren Druckbuchstaben als erster
Schrift finden?
Ich behaupte mit Gründen,
die sich auf dieser Website an vielen Stellen finden und erkennen lassen:
Sehr viele Menschen, die sich als Legastheniker bekennen
müssen
bzw. denen man eine LRS (Lese-Rechtschreib-Schwäche) attestiert,
haben ganz am Anfang ihres Schriftspracherwerbs
in Bezug auf die Buchstaben Unsicherheit und Verwirrung angesammelt,
wo sie Sicherheit und Klarheit hätten erwerben sollen.
Sie sind geschlagen mit einem Leiden, das man ihnen hätte ersparen können.
Die kognitive Verwirrung, unter der sie leiden,
ist das Ergebnis mangelnder struktureller Klarheit in ihrem Lernfeld
bzw. im ersten Umgang mit der Schriftsprache, den ihnen die Schule verordnet.
Vor allem:
Sie haben die Buchstaben nicht so zu schreiben gelernt,
wie sie es hätten lernen sollen und lernen können.
Muss man beweisen, dass mangelhaft erlernte Buchstaben
eine Hauptursache sind für das, was man Legasthenie nennt?
Kann man das beweisen? – Wohl nicht!
Aber man könnte umgekehrt beweisen, dass die Zahl der Legastheniker dramatisch
sinkt,
wenn alle Schulanfänger ihre ersten Buchstaben handwerklich sauber und
gründlich lernen.
Nicht irgendwann! Nicht irgendwie!
Von Anfang an Buchstabe um Buchstabe
mit Genauigkeit, Zuversicht und Ausdauer:
So, wie er geschrieben sein soll!
Bis er der Hand geläufig ist!
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